Pressestimmen

Ein erstes frohes Treffen nach Monaten

Weil der Musikschultag ausfällt, heißt es an der Bildungseinrichtung „Die Maus macht Musik“

Ein erstes frohes Treffen nach Monaten

„Die Maus macht Musik“ heißt es an der Musikschule Herrenberg – als Ersatz für den jährlichen Musikschultag dieses Jahr in der Innenstadt GB-Foto: Holom

Die Freude über dieses Treffen lässt sich nicht übersehen. Zwar ist der Innenraum der Herrenberger Musikschule für Gäste weitestgehend noch tabu, zwar spielt sich alles draußen im Freien an, zwar werden Sicherheitsabstände diskret eingehalten und Schutzmasken auf- und abgesetzt – aber doch ist dies eine musikalische Zusammenkunft, fast wie in der alten Zeit. Etwas, das jeder über viele Wochen hin vermisste: „Es tut so gut, wieder gemeinsam zu musizieren!“, sagt Ulrike Goldau, die Leiterin der Musikschule.

An die Stelle des Musikschultags tritt nun also ein Vorspiel von Lehrern und Schülern auf unterschiedlichen Instrumentengruppen, der Auftritt mehrerer kleiner Ensembles zuletzt, und die Beratung der Musikschule bei der Instrumentenwahl im Anschluss. Am Samstagmittag, nach 11 Uhr, wendet sich die Schule vor allem an ein junges Publikum, das die Musik noch entdecken möchte: an Kinder im Grundschulalter. Aber natürlich sind auch alle anderen Gäste willkommen, Freunde der Musikschule oder Menschen, die vorübergehen – und stehenbleiben.

Ulrike Goldau lädt ein dazu, in die Musikschule „hereinzuspitzeln“. Die Lehrerinnen und Lehrer stehen vor der Tür dieser Schule und spielen kurz auf. Den Reigen der Instrumentenpräsentationen verbindet die Melodie der altbekannten Fernsehreihe „Die Sendung mit der Maus“, mal gespielt von allen, dann von den Streichern, Holzbläsern und so weiter. Diana Poppei, Bereichsleiterin für Streich- und Zupfinstrumente, moderiert das Fest mit bester Laune. Ulrike Goldau blickt zurück auf die vergangenen Monate, auf die Suche nach alternativen Unterrichtsmöglichkeiten, auf den Schritt hin zu den neuen Medien, der sich daraus zwangsläufig ergab.

Die Flötenkinder beginnen das Konzert: „Die Blockflöte ist ein Holzblasinstrument“, erläutert Diana Poppei und führt weiter zu Querflöte, Klarinette, Oboe und einem sehr beschwingten Auftritt all dieser Instrumente zusammen mit den Disney-Hit „The bare Necessities“. Weiter geht es mit den Gitarren, melodisch, rhythmisch oder beides, vorgestellt von Mateus Dela Fonte, der E-Gitarre erst ohne, dann mit Strom präsentiert, dem Klavier mit Heiko Mall im Studio der Musikschule, von wo heraus auch „The Entertainer“ mit den Akkordeons erklingt, die das anwesende Publikum sogleich zum Mitklatschen bringt.

Dann die Stimme, jene von Lea Röhm, einer Herrenbergerin, die nach Hamburg zum Musical gehen wird und daheim noch ein Lied aus dem Erfolgsstück „Die Päpstin“ singt. Judith Goldbach zeigt mit einer Schülerin, dass es den Kontrabass auch in klein gibt; Andrés Ruiz-Sará als neuer Lehrer in Herrenberg stellt das Cello vor; Uwe Kühner lässt auch ungewöhnliche Schlaginstrumente auftreten.

Rund 40 Lehrkräfte arbeiten an der Musikschule Herrenberg, etwa 70 Besucher umringen die Musikschule am Samstagmittag – und die kleine Instrumentenschau wird so zum bis dato wohl größten Herrenberger Kulturereignis im Sommer 2020.

 

Thomas Morawitzky           14. Juli 2020

 

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