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Hommage an Meister

Hommage an Meister

Die Ode an die Freude lässt die Strahlkraft der Musik Beethovens erahnen GB-Foto: Bäuerle

Den Auftakt bildet das Allegro aus der Sonate opus 49, 2 – Lynn Heitmann aus der Klavierklasse Valentina Schrulls trägt es ruhig und locker vor. Beethoven? – da darf die „Ode an die Freude“ nicht fehlen! Lina Roth und Femke Flämig, beide siebenjährig und damit die Jüngsten im Reigen der Musizierenden, bieten mit Unterstützung ihrer Lehrerin Janice Meier einen herzigen Auftritt, der die Strahlkraft der weltberühmten Melodie ahnen lässt.

So entsteht ein immer wieder bestätigter Eindruck: Beethovens Klaviermusik birgt einen hohen Reiz für Musikschüler. Seine Musik ist ein unendlicher Quell der Freude, der Begeisterung, sie vermag so vieles auszudrücken, lässt sogar die Menschen zusammenrücken und Frieden und Freiheit ersehnen. Woran mag das liegen?

Beethoven war selbst Klavierlehrer und sah Kindern gern zu und ließ sich von ihrem kindlichen Wesen inspirieren. Oder auch von dem im eigenen Inneren verborgenen, kindlichen Wesen. Und da wäre das Revolutionäre seiner Musik. Der Übergang vom Cembalo – das Mozart und Haydn noch bevorzugten – zum Hammerflügel wurde von ihm entscheidend beeinflusst. Wurden zuvor noch die Saiten im Bauch des Instruments gezupft, so sorgten nun kleine Hämmerchen für die Klangvielfalt des neuartigen Klaviers.

Das „Lied Marmottenbuben“ ist von Kindern auf dem Jahrmarkt inspiriert – Jakob Rose, der bei „Jugend musiziert“ einen zweiten Preis eingeheimst hat, trägt es mit kräftiger Stimme vor. Laura Zinser gehört wie er der Gesangsklasse von Cordelia Hanus an, sie hat beim Wettbewerb gar einen ersten Preis errungen. Sie beschließt das Konzert mit einer anspruchsvollen Arie der Marzelline aus Beethovens einziger Oper „Fidelio“.

Die Töne mit Händen ergreifen, in Wald und freier Natur, so hat Beethoven den Ursprung seiner Ideen benannt. Eine Inspirationsquelle waren die zu seiner Zeit beliebten Volks- und Tanzlieder: Rebekka Stein legt Ausdruck in ihre Darbietung der Sonatine in G-Dur, stimmungsvoll gelingt der Vortrag von Naomi Stoica aus Joachim Günthers Klasse, sie spielt eine Ecossaise in G-Dur, ein schottisches Tanzlied.

Das „Albumblatt für Elise“ darf nicht fehlen, bedächtig und ein wenig geheimnisvoll wird es von Kalidja Rinker aus der Klasse Harald Streicher dargeboten.

Keine Dreiviertelstunde dauert das Vorspiel, Schüler und Klavierensemble der Klasse Nicola Hollenbach wurden vom Grippevirus erwischt, einige Programmpunkte mussten deshalb entfallen. Die angetretenen acht Schüler haben mit ihrem Konzert doch eine schöne kleine Hommage an den großen Komponisten gestaltet und dabei ihrer Freude am Musizieren Gelegenheit zur Ansteckung gegeben.

Gäubote 10. Februar 2020        Gabrielle Pfaus-Schiller

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