Pressestimmen

Jugendlicher Elan und beachtliche Leistung

Herrenberg: Fachbereichskonzert der Blasinstrumente im Studio der Musikschule

Abwechslungsreiche Matinee auf hohem Niveau

Zu einem bunten Programm unterschiedlicher Stilrichtungen hat der Fachbereich Bläser der Musikschule Herrenberg in deren Studio geladen, in dem Schüler aller Alters- und Ausbildungsstufen mitwirkten.

Üppiger Blechbläserklang füllt das voll besetzte Studio der Musikschule Herrenberg gleich zu Beginn des Fachbereichskonzerts der Holz- und Blechbläserklassen. Mit "Odyssey" des 1973 geborenen David Mariatt, einem Stück, in dem es die rhythmisch scharf akzentuierten Teile von den choralartigen Passagen abzusetzen gilt, startet das Blechbläser-Ensemble (Simon Benzendörfer, Tim Egidi. Moritz Plaz, Dominik Schöffler, Katharina Schrottwieser, Justin Schurer, Jan Philipp Seizer und Mikael Stach) unter der Leitung von Fabian Grabert ins Programm, wobei Trompetenlehrer Michael Kraus für einen erkrankten Schüler einspringen muss. Unterhaltsam geht es weiter mit "Ludwigs Blues" und "Antonios Boogie" aus der Feder von Eric J. Hovi, bevor die beiden noch sehr jungen Querflötenschülerinnen von Monika Nagel-Weitz, die gerade ihr erstes Unterrichtsjahr am Instrument beenden, "Kommt ein Vogel geflogen" im Arrangement von Gudrun Engel vortragen, in dem sich das bekannte Volkslied reizvoll mit dem Flöten-Tirilieren ihrer Lehrerin als Vogel-Imitation abwechselt.

George Bizets "Intermezzo" widmet sich Moritz Weller (Saxofon) aus der Klasse Martina Wratsch für sein Alter erstaunlich sicher und musikalisch durchdacht, unterstützt durch die Klavierbegleitung seiner Tante Monika Wunder, die, heute professionelle Oboistin, einst selbst ihre ersten Erfahrungen auf diversen Instrumenten an der Musikschule Herrenberg gesammelt hat. Zu dem "Largo" aus der Trio-Sonate in d-Moll von Johann Sebastian Bach haben sich Rebecca Pfander und Louisa Schöffler (beide Querflöte) aus der Klasse Sarah Schupp mit der Cello-Schülerin Annike Mester (Klasse Heiko Nonaka) zusammengetan und werden dem ruhigen Charakter des Stückes sehr gerecht, am Flügel begleitet sie Nicola Hollenbach. Das an diesem Tag auf fünf Klarinettisten (Jiro Babel, Amelie Kauer, Katharina Koeppe, Silas Ohnesorge und Smilte Rasink) zusammengeschrumpfte Klarinetten-Ensemble, dessen Leiter Wolfgang Peter auch die für den Gesamtklang unentbehrlichen und ob der Absagen fehlenden Stimmen selbst übernimmt, führt mit dem eher düsteren "Scarborough Fair" und dem fröhlichen "Early one Morning" auf die "Grüne Insel" mit ihrer reichen und vielfältigen traditionellen Musik. Voll Elan und Musikalität meistert das Trompeten-Duo Fiona Schneider und Sandro Kraus (Klasse Michael Kraus), das auch schon erfolgreich beim Wettbewerb "Jugend musiziert" teilgenommen hat, die komplexen Strukturen des "Allegro" aus der "Kanonischen Sonate Nr. 1" von Georg Friedrich Telemann.

Versiertes Geschwisterpaar

Bestens aufeinander eingespielt und technisch sowie musikalisch versiert musiziert das Geschwisterpaar Eva Wendel (Querflöte) aus der Klasse Katharina Rabel und Jonathan Wendel (Klarinette, Klasse Wolfgang Peter) den "Walzer Nr. 3" von Dmitri Schostakowitsch, den Klavierpart übernimmt Nicola Hollenbach. Die sich beständig wiederholenden Motive des Stücks "Rhythm is it" von James Rae füllt die Klarinettistin und frischgebackene
Abiturientin Linda Schwab (Klasse Matthias Beno) durch abwechslungsreiche Agogik und Dynamik mit Leben. Das folgende Horn-Trio muss Lehrerin Antje Beyer aufgrund eines Krankheitsfalls komplettieren und spielt mit ihren Schülern Jonas Balzer und Max Moder zwei muntere Stücke für diese Besetzung, zunächst "Schwipp Schwapp" von André Waignein und den "Riverside Rag" von Ulrich Schultheiss.

Zum Abschluss dieses kurzweiligen Programms des Fachbereichs Blasinstrumente erfüllt das Saxofon-Ensemble unter Leitung und Mitwirkung von Laszlo Kocsis, der hier mit drei erwachsenen Schülerinnen (Sabine Edelmann, Susanne Käfer und Ulla Malang) als Quartett auftritt, den Saal mit groovigen Klängen. In Laszlo Kocsis Eigenarrangement lassen sie zunächst Jimmy Forrests "Night Train" durch das Studio der Musikschule rattern, um das Publikum voll Energie und Musizierfreude mit Lennie Niehaus "When the Saints go marching in" zu einem herzlichen Schlussapplaus zu animieren.

Gäubote vom 03.07.2017, Nicola Hollenbach

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