Pressestimmen

Mühelos erklimmen die Sängerinnen die Höhen

Konzert mit schönen Stimmen der Jugendkantorei und einfühlsamem Jugendorchester

Mühelos erklimmen die Sängerinnen die Höhen

Jugendkantorei und Jugendorchester der Musikschule verbreiteten weihnachtliche Atmosphäre GB-Foto: Holom

Das Credo ist ein schönes, von kindlichen Fragen begleitetes, hoffnungsvolles Glaubensbekenntnis, teils wie eine Art Wechselgesang innerhalb des Chors gesungen. Im Sanctus entfaltet sich befreiender Lobgesang, am Ende steht gut hörbar Freude über die Ankunft in dunkler Nacht. Aus der Nussknacker-Suite von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky werden nun der Tanz der Zuckerfee und der Marsch vorgetragen. Dazu tritt Hrayr Atshemyan - gemeinsam mit Wolfgang Peter leitet der Geigenlehrer an der Musikschule das Jugendorchester - ans Pult und dirigiert mit viel Elan, am Klavier begleitet Charlotte Burkhard. Die Jugendkantorei tritt nach vorne, man hört fünf Adventslieder für Chor und Klavier von ganz unterschiedlichen Komponisten, und nun erlebt man die Ausdrucksfähigkeit und das Stimmvolumen des Chors in seiner Vielfalt. Ruhig ist die Einstimmung mit "Sei stille dem Herrn" aus Felix Mendelssohns Oratorium "Elias". Dann wendet sich der Chor zeitgenössischer Musik zu. Zunächst mit "Here I am, Lord" von Daniel Schutte. Nur die weiblichen Stimmen singen, temperamentvoll erklingt ein Lied, in dem sich das Ich der Führung Gottes anvertraut. Mühelos erklimmen die jungen Sängerinnen die Höhen, man genießt die Schönheit der Sopranstimmen, empfindet das himmlische Erhobensein, freut sich mit Christa Feige als selbst das hohe A mit Leichtigkeit und Reinheit gelingt. Nicht genug der Schönheit: "Days of Beauty" von Ola Gjeilo ist keineswegs so einfach zu singen, wie es scheint, auch hier Freude über einen schönen, gelungenen Vortrag. Nun dürfen die männlichen Sänger der Jugendkantorei wieder aufs Podest, unterstützt von Ulrich Feige, der die jungen Männerstimmen seit dem Herbst betreut. Bis dahin sangen sie noch im Sopran mit, dann kam der Stimmbruch. Beim "Advent Alleluja" von Jay Althouse erweist sich der Chorgesang als aparte Mischung von fast engelsgleichen jungen Frauenstimmen und den mit Feiges Hilfe nachdrücklich und schön klingenden Männerstimmen. So kommt die beachtliche Stimmqualität insbesondere der jungen Sängerinnen zur Geltung. Zu "Angels' Carol" von John Rutter treten die Sängerinnen wieder allein an, dann vereinen sich alle Musiker des Abends zu zwei Liedern für Chor und Orchester. Da ist es wieder, das Vertraute, noch einmal wird man daran erinnert, warum man gekommen ist: Mit "Maria durch ein Dornwald ging" und dann "Hört, der Engel helle Lieder" entfaltet sich das Können der jungen Musiker, wird man endgültige hingetragen zum adventlichen Empfinden und Gestimmtsein.

Gäubote, 10.12.2018                                   Gabriele Pfaus-Schiller

Zurück