Pressestimmen

Weihnachtliche Melodien mit jugendlichem Elan musiziert

Ensembles und Orchester der Musikschule gestalten Konzert in der St.-Martins-Kirche

Nach eher fetzigen als weihnachtlichen und von Posaunenlehrer Fabian Grabert einstudierten Klängen des Blechbläser-Ensembles, das unter Leitung von Michael Kraus das eigentliche Programm mit "Odyssey" von "Coldplay" und "Coldplay Classics" von David Marlatt eröffnet, spricht der erste Vorsitzende des Förderkreises der Musikschule Herrenberg, Dr. Wolfgang Kuhn, das Grußwort. Für festliche Stimmung sorgt dann Diana Poppeis Streicher-Ensemble mit den beiden Sätzen "Largo" und "Allegro" aus Georg Philipp Telemanns Concerto in d-Moll, wobei es von Harald Streicher am elektronischen Klavier unterstützt wird.

Für sein Gitarren-Ensemble hat Thomas Rose das Traditional "Bells of Norwich" selbst arrangiert und beweist damit, dass man Glockengeläut auch auf Zupfinstrumenten sehr effektvoll imitieren kann. Eine "Allemande" von Johann Hermann Schein und die berühmte "Badinerie" aus Johann Sebastian Bachs Orchester-Suite in h-Moll, BWV 1067 trägt das Saxofon-Ensemble unter Leitung von Laszlo Kocsis vor, beides der festlichen Atmosphäre eines weihnachtlichen Konzerts bei aller Originalität des Arrangements sehr angemessen. Einen prägnanten adventlichen Impuls gibt Gemeindereferentin Sabine Riske, bevor sich das Vokal-Ensemble, von Cordelia Hanus betreut und mit Klavierbegleitung von Harald Streicher, dem beliebten und fest im weihnachtlichen Repertoire verankerten "Angels Carol" von John Rutter widmet. Ein wenig amerikanische Weihnachtsromantik bringt Sarah Schupp mit dem gemischten Bläser-Ensemble nach Herrenberg, das Felix Bernards "Winter Wonderland" und John Frederick Coots' und Haven Gillespies "Santa Claus is coming to town", beide Titel in der Bearbeitung von Terry Cathrine, spielt, womit zwei amerikanische Weihnachts-Klassiker das Programm bereichern. Das Akkordeonorchester Herrenberg ist mit seinem Jugendorchester unter Leitung von Dieter Dörrenbächer vertreten, und dynamisch sowie musikalisch differenziert entführt es mit der Titelmusik zu "Forrest Gump" von Alan Silvestri, arrangiert von Sebastian Klein, in die Welt des Films, aber auch Freunde der Klassik kommen mit "In der Halle des Bergkönigs" aus der "Peer-Gynt-Suite" von Edvard Grieg, in der Bearbeitung von Fritz Dobler, auf ihre Kosten. Vollen Blechbläserklang bietet das von Michael Kraus dirigierte Trompeten-Ensemble bei Eric Ewazens "Prelude and Fugue for Trumpet Choir" und "Bergerette 'Sans Roche'" von Tylman Susato, bevor zum gemeinsamen Lied "Tochter Zion" alle Konzertbesucher mit einstimmen dürfen, wozu Antje Beyer an der Orgel begleitet. Ein letztes Mal leitet die sich in den Ruhestand verabschiedende Marianne Renner ihr Blockflöten-Ensemble, ein schönes Beispiel für generationsübergreifendes Musizieren, bei der "Bergamasca" von Samuel Scheidt.

Das Schlusswort richtet Musikschulleiterin Ulrike Goldau an das Publikum, wirft neben den guten Wünschen zum Fest auch schon einen Blick auf das kommende Jahr, in dem die Musikschule Herrenberg ihr 50-jähriges Jubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen feiern wird. Den Abschluss dieses Konzerts mit vielen Einblicken in die vielfältigen Möglichkeiten des gemeinschaftlichen Musizierens an der Musikschule Herrenberg bildet der Auftritt des Jugendsinfonieorchesters unter dem Dirigat von Wolfgang Peter, bei dem der erste Satz "Allegro sprituoso" aus der "Linzer" Sinfonie, Nr. 36 von Wolfgang Amadeus Mozart, in einem Arrangement von Richard Meyer, auf dem Programm steht. Trotz einiger entgegen der guten Sitte und jeglicher Gewohnheit und sicher den eisigen Temperaturen im Kirchenraum geschuldet vorzeitig geleerten Plätze belohnt reicher Applaus die Kinder und Jugendlichen sowie ihre Ensemble-Leiter und Lehrer für das "Konzert zum Jahresende" in der Kirche St. Martin, womit das Publikum nicht nur die musikalische Leistung an sich würdigt, sondern auch das Geschenk, an diesem gemeinschaftlichen Musizieren teilhaben zu dürfen und damit den Geist der Weihnacht ganz direkt zu erleben.

 

Gäubote, Dienstag, den 19.12.2017       Nicola Hollenbach

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