Pressestimmen

Adventswege führen zum Konzert

Herrenberg: Die Musikschule ist zu Gast in der katholischen Kirche St. Martin

Veranstaltung 14.12.210, Bericht 16.12.2014

Beim Konzert gegen die Jahresendhektik dabei: das Klarinetten-Ensemble der Musikschule GB-Foto: Holom

Wie jedes Jahr ist der Besucherandrang groß und freie Plätze in der St.-Martins-Kirche rar, als die Musikschule Herrenberg mit einem Konzert Bilanz eines erfolgreichen Jahres zieht - und dabei Ensembles verschiedenster Altersstufen auftreten.

Schon vor der Kirche empfängt Michael Kraus mit seinem Blechbläserensemble die der Jahresendhektik enteilten Konzertbesucher und stimmt sie mit althergebrachten Weihnachtsliedern auf das ein, was sie im Innern des Gotteshauses erwartet. Unter Anleitung ihrer Lehrer haben viele junge Musiker schon seit Wochen geprobt, um ihren erwartungsvollen Zuhörern nun ein vielfältiges weihnachtliches Programm bieten zu können.

Unter dem Dirigat von Michael Kraus eröffnet der Trompetenkreis mit einer brillanten "Concert Fanfare" Eric Ewazens und "Trumpet Tunes for Christmas" von Mike Walton, die Fragmente bekannter Weihnachtslieder erkennen lassen, das Konzert.

Als Leiterin der Musikschule freut sich Ulrike Goldau in ihrer Begrüßung, wie alle Jahre am dritten Advent in St. Martin den perfekten Rahmen für eine durch Schüler ihrer Schule geschaffene musikalische Ruheinsel in der Rastlosigkeit der Vorweihnachtszeit zu finden, um es charmant dem Fördervereinsvorsitzenden Herrn Dr. Wolfgang Kuhn zu überlassen, Dankesworte an Institutionen, aber auch private Spender zu richten, die so manches Projekt überhaupt möglich machen.


Reizvolle Kombination

Dass die Musikschule allen Altersgruppen offen steht, zeigt die reizvolle Kombination von "Blockflötissimo" und Erwachsenenspielkreis, die, von Marianne Renner geleitet, mit einer "Canzone" von Gioseffo Guami in eine Zeit lange vor Elektrokerzen und Playstation entführt.


An die Orchesterarbeit führt Diana Poppei sehr junge Streicher im Vororchester heran. Mit munterem Strich tragen ihre Schützlinge, von Harald Streicher am E-Piano begleitet, Sheila M. Nelsons "Drummers march" und "Big Bens March" von Rachel Jennings vor, um mit "Joseph, lieber Joseph mein" schließlich in der Weihnachtszeit anzukommen. Aus dieser nicht wegzudenken ist der Marsch aus Peter Tschaikowskys Ballett "Der Nussknacker". Dieses Klassikers nimmt sich Wolfgang Peter mit seinem Klarinetten-Ensemble an, bevor die jungen Holzbläser in einem Arrangement von Alfred Pfortner musikalisch berichten, wie "Joshua fought the battle of Jericho".

Vielerlei Gedanken über individuelle Adventswege, ausgehend vom liebevoll gestalteten Adventsweg im Altarraum, macht sich Pastoralreferentin Regina Zimmermann, bevor Cordelia Hanus Vokal-Ensemble, ebenfalls von Harald Streicher begleitet, wie aus himmlischen Sphären herab "Panis Angelicus" von César Franck singt, um gleich darauf in einer Komposition von Josef Gabriel Rheinberger die frohe Botschaft "Puer natus in Bethlehem" zu verkünden.

Richtung Osten führen zwei Sätze aus der "Jugoslawischen Tanzsuite" Eberhard Werdins, mit der das Blockflöten-Ensemble unter Leitung von Waltraud Epple-Holom dem Programm eine ganz andere Wendung gibt. Joachim Günther hat für seine Klezmerband zwei Traditionals arrangiert, während Uwe Kühners "Jungs" vom Schlagzeug-Ensemble der Komposition "Aqua" ihres Lehrers, die dem akustischen Eindruck nach an der Donauquelle beginnt und inmitten der Niagarafälle endet, mit flott aufgesetzten Nikolausmützen eine weihnachtliche Note verleihen.


Ein Hauch von Weihnachtsfrieden

Mit einem üppigen Orgelvorspiel beeindruckt Jannis Knof und leitet das gemeinsame Lied des Nachmittags "Vom Himmel hoch da komm ich her!" ein, zu dem Waltraud Epple-Holom mit ihrem Akkordeon-Ensemble lädt. Der stimmliche Einsatz eines jeden ist gefragt und beinahe ein jeder kommt der Aufforderung auch gerne nach, zu diesem schönen gemeinschaftlichen Erlebnis, selten geworden in der heutigen oftmals medienbestimmten Zeit. Ein Hauch von Weihnachtsfrieden weht zum Abschluss des diesjährigen Konzerts zum Jahresende der Musikschule Herrenberg durch St. Martin. Die "Pastorale" von Francesco Manfredi, gespielt vom Jugendorchester unter Leitung von Wolfgang Peter, legt einen Schleier der Ruhe über die Kirche, von dem sicherlich jeder der Konzertbesucher wenigstens ein kleines Stückchen für sich mit nach Hause trägt. -nh-

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