Pressestimmen

Weihnachtliches Konzert zum Jahresende

Herrenberg: Ensembles und Orchester der Musikschule musizieren in St. Martin

Weihnachtliches Konzert zum Jahresende

Entführen in himmlische Sphären: Gesang und Violinen treten unter der Leitung von Cordelia Hanus auf GB-Foto: Holom

Eine Tradition, die schon lange gepflegt wird, ist der Empfang der Konzertbesucher durch ein Blechbläser-Ensemble mit beliebten Weihnachtsliedern draußen auf dem Kirchenvorplatz, dieses Jahr unter Leitung der Lehrerin für Horn, Antje Bey-
er. Auch mit der Konzerteröffnung des Trompeten-Ensembles, dirigiert von Michael Kraus, setzt man auf ein bewährtes Konzept, und stimmungsvoller könnte ein weihnachtliches Konzert auch kaum beginnen als mit dem "Feierlichen Aufzug" von Carl Rorich, gefolgt von "O Heiland reiß die Himmel auf" in einem anspruchsvollen Satz von Albert Loritz.

In seinem Grußwort berichtet der Vorsitzende des Fördervereins der Musikschule Herrenberg, Dr. Wolfgang Kuhn, vom vielfältigen Engagement des Vereins, das so viele Dinge im Musikschulleben erst möglich macht, und dankt den teils sogar anonymen Sponsoren, die stets bereit sind, in musikalische Bildung zu investieren.

Des Rentiers rote Nase

Das Blockflöten-Ensemble, geleitet von Waltraud Epple-Holom, passt sich mit drei Sätzen aus der Suite in F-Dur des barocken Komponisten Christian Witt gut in der vorweihnachtliche Stimmung in St. Martin ein, und das Ensemble Violontissimo fügt unter Regie von Diana Poppei mit Johnny Marks "Rudolph, the red-nosed Reindeer" etwas amerikanischen Weihnachtszauber hinzu.

Klassisch geht es mit Wolfgang Amadeus Mozarts Divertimento Nr. 1 weiter, das vom Klarinetten-Ensemble unter Leitung von Wolfgang Peter vorgetragen wird und einen adventlichen Impuls, bei dem die Bedeutung der Stille für das menschliche Dasein eine große Rolle spielt, gibt Pastoralreferentin Dr. Ulrike Altherr. Als Klänge aus himmlischen Sphären hat Edward Elgar seine Komposition "Snow" wohl einst erdacht, Cordelia Hanus dirigiert ein Ensemble, bestehend aus Gesangsschülerinnen, zwei Violinen und dem Klavierlehrer Harald Streicher am E-Piano, und Sarah Schupp hat für ihr Erwachsenen-Querflöten-Ensemble mit "Petites litanies de Jesus" von Gabriel Grovlez und "Pie Jesus" aus Gabriel Faurés Requiem op. 48 ebenfalls überaus weihnachtlich anmutende Stücke zusammengestellt. Herzhaft einstimmen darf das Publikum in das gemeinsame Lied "Macht hoch die Tür", zu dem Antje Beyer die Kirchenorgel spielt. Joachim Günthers Klezmer-Band nimmt sich zuerst des Titels "I saw Daddy" von Yann Tiersen an, bevor sie mit "7:40" in das Klezmer-Repertoire für freudige Anlässe greift. Das Percussion-Ensemble, geleitet von Uwe Kühner, führt zunächst die traditionelle und von Michael Siefke arrangierte asiatische Tempelmusik "Kagura Daiko II" auf, um anschließend die Kirchenmauern mit den aberwitzigen Rhythmen der "Horse Parade" aus Eckhard Kopetzkis "Drummers Circus" in Schwingung zu versetzen. Die Jugendgruppe der Stadtkapelle unter dem Dirigat von Michael Kraus wandelt mit Tilman Susatos "Pavan" auf althergebrachten Pfaden, verwirklicht dann aber den "Irish Dream" des 1953 geborenen Kurt Gäble. Ein wenig amerikanisches Christmas-Feeling steuert die Jazz-Band unter Regie von Heiko Mall bei, von dem auch die Arrangements zu "Have yourself a merry Little Christmas" (Hugh Martin/Ralph Blane) und John Frederick Coots "Santa Claus is coming to Town" stammen. Musikschulleiterin Ulrike Goldau freut sich in ihrem Schlusswort über die musikalische Vielfalt des Programms, aber auch darüber, dass in vielen der Ensembles Senioren und Junioren in Einklang miteinander musizieren.

Sämtliche Stilrichtungen

Ein schönes Schlussbild bietet das Jugendsinfonierorchester unter Leitung von Wolfgang Peter, das die Sätze "Pomposo" und "Allegro" aus der Symphonie Nr. 8 von William Boyce als würdigen Abschluss für das Konzert zum Jahresende der Musikschule Herrenberg in der Kirche St. Martin spielt und damit zeigt, dass trotz aller Ausflüge in sämtliche musikalische Stilrichtungen die klassische Musik auch oder gerade bei der Jugend ihren festen Platz einnimmt.

 

Gäubote, Dienstag, den 13.12.2016                                                                                Nicola Hollenbach

 

Zurück