Pressestimmen
Ein Wandelkonzert auf dem Jerg Ratgeb Skulpturenpfad in Herrenberg
Ein Wandelkonzert auf dem Jerg Ratgeb Skulpturenpfad in Herrenberg
Anfang des Jahres hatte sich die Stadt mit Vertretern Herrenberger Einrichtungen für die Vorbereitung des Jubiläumsjahrs getroffen. "Es war uns sehr wichtig, als städtische Einrichtung dabei zu sein", so die Kommunikationsexpertin. Auf die Idee für die ausgefallene Veranstaltung brachte sie ein Betriebsausflug über den Skulpturenpfad mit Walter Grandjot. "Das war sehr beeindruckend", erinnert sie sich. Einen weiteren Impuls gab ein neu erschienenes Kunstbuch, das sie "sehr spannend und informativ" fand. Auch die Vorstellung, Kunst, Musik und Geschichte zu verbinden, reizte sie.
Die neun mitwirkenden Dozenten sahen sich dann nach passender Musik um. Sie wählten Kompositionen aus der Renaissance wie von Pierre Attaignant, aber auch eine Kantate von Bach. Dazu gesellen sich Improvisationen mit Schlagwerk, Jazz-Elemente und ein atonales Stück von Benjamin Britten, das die Zerrissenheit von Thomas Putzes Skulptur "Bauernfamilie" unterstreicht. Mit zwei Volksliedern von Friedrich Silcher beschwören sie auch vor Timm Ulrichs zeltartigen "Einflächen-Faltstücken" die Stimmung unter den aufständischen Bauern herauf. "Es ist gut möglich, dass die Bauern in ihren Verstecken Lieder gesungen haben", glaubt Epple-Holom. Zum Beispiel, um sich Mut zu machen oder Trost zu spenden. Zum Abschluss auf dem Schlossberg erwarten die Besucher vor dem "Tuch" von Johannes Kares ein Tutti aus der Renaissance und ein Rondo von Tielmann Susato.
"Wir hatten ursprünglich die Idee, in Renaissance-Kleidern aufzutreten", erinnert sich Epple-Holom. Sie hatten auch schon passende Garderobe in Aussicht, aber dann waren die Gewänder zu eng. Angesichts der Temperaturen sind sie nun froh, auf die Kostüme verzichten zu können, kleiden sich aber etwas bäuerlich.
Das Wandelkonzert am Sonntag, 30. Juni beginnt um 17 Uhr an Ingrid Hartliebs "Zwickmühle" vor dem Bahnhof. Die Besucher sind eingeladen, gemeinsam mit den Musikern an fünfzehn Stationen im Skulpturenpfad innezuhalten, um die Musik zu belauschen und die Kunst zu bestaunen. Gegen 19.30 Uhr spielt das Tuttiorchester im Innenhof auf dem Schlossberg als Abschluss zwei Renaissancetänze. Bei Regen fällt das Wandelkonzert aus. Der Eintritt ist frei
Bericht: vom 28. Juni 2019
Kreiszeitung Böblinger Bote – Anne Abelein