Pressestimmen

Generalprobe für „Jugend musiziert“

Stellen sich als Trio „ELAN“ dem Wettbewerb (von links): Ella Endler, Anita Dreier und Leonie Todaro. GB-Foto: Stadler

Der große musikalische Jugendwettbewerb „Jugend musiziert“ findet in diesem Jahr zum 60. Mal statt. Seit 1964 zeigen junge Solisten und Ensembles bei mehr als 150 Regionalwettbewerben sowie Landes- und Bundeswettbewerben ihre künstlerischen Leistungen auf ihren Instrumenten oder überzeugen mit ihren Singstimmen. Für den aktuell laufenden Regionalwettbewerb entsendet die Musikschule Herrenberg jeweils drei Ensembles und drei Solistinnen und Solisten zu den Wertungsspielen. Zur „Generalprobe“, bevor sie der fachkundigen Jury ihr musikalisches Können präsentieren, musizierten sie am Freitagabend im Studio der Musikschule vor Publikum.

Musikschulleiterin Ulrike Goldau wünschte den jungen Musikern im Alter zwischen acht und 23 Jahren für diesen „Aufregungsteil“ vor dem Wettbewerb mit dem dort zu zeigenden musikalischen Programm gutes Gelingen und vor allem Spaß und Freude am Musizieren. Den Auftakt machten die beiden jüngsten Teilnehmer der Musikschule, das Holzbläserensemble Jana Miary Randriamanivo und Emilian Rink auf ihren Blockflöten. Ihre Lehrerin Waltraud Epple-Holom stellte das zu hörende Programm aus fünf Jahrzehnten vor. Ausgewählt hatte das Holzbläserensemble einen englischen Kanon, ein lustiges Tanzlied, gefolgt von einem Volkslied und zwei Tänzen, darunter das von Johann Sebastian Bach komponierte berühmte Stück „Bourée“. Zum Abschluss überraschten die Flötisten mit einem musikalischen Scherz in zeitgemäßer Spieltechnik.

Erst nachdem der letzte Ton verklungen war – und das galt für alle Musikstücke – durften die Zuhörer applaudieren. Voll konzentriert und mit Schlagkraft zeigte Felix Heininger aus der Klasse von Uwe Kühner sein Können als Drummer, sowohl mit Playback zum Oasis-Song „Supersonic“ als auch ohne Playback. Ella Endler, Leonie Todaro und Anita Dreier stellen sich als Trio der Wertung Akkordeon-Kammermusik beim Wettbewerb. Hierzu gaben sie sich den aus ihren Anfangsbuchstaben zusammengesetzten Namen „ELAN“. Sie spielten in der Besetzung Flöte, Violine und Akkordeon zwei Barockstücke, eine folkloristische Milango und den Tango „Bando“ von Astor Piazzolla, überzeugten dabei mir ihrem inneren Schwung. Ella Endler ist die Einzige, die sich zusammen mit Hannah Burose und Vera Josub einer zweiten Wertung unterziehen wird, was die Wettbewerbsregeln bei veränderter Ensemblebesetzung ausdrücklich erlaubt. In der Altersgruppe III, Jahrgänge 2009 und 2010, stehen bei diesem Holzbläserensemble längere und schwierigere Stücke auf dem Programm, was die erfahrenen Teilnehmerinnen am Wettbewerb „Jugend musiziert“ bereits in vergangenen Wettbewerben als Preisträgerinnen erfolgreich gezeigt hatten.

Noch recht neu beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ ist die Wertung Gitarre – Pop. Teilnehmen wird daran John Endler mit seiner elektrisch verstärkten Westerngitarre. Bereits in den letzten beiden Jahren hat der von Thomas Rose unterrichtete Endler am Wettbewerb erfolgreich teilgenommen. Sein Programm mit bekannten Pop-Stücken, wie „Believer“ von Imagine Dragons und dem schwierigeren Gitarrenstück „Dust in the Wind“, absolvierte der erfahrene Musiker souverän. Sophia Dongus wurde bei ihrem Gesangsvortrag von Harald Streicher am Klavier begleitet. In der Kategorie Gesang nimmt die von Cordelia Hanus seit acht Jahren unterrichtete 23-Jährige in der Altersgruppe VII, das sind die Jahrgänge 1996 bis 2001, teil.

Ihr klassisches Programm erstreckte sich von Vivaldi über Schumann und Brahms sowie zwei Mozart-Arien aus „Così fan tutte“ bis zum Lied des Dornröschens aus der Märchenoper von Reinecke. Ein rund 20-minütiges Programm voller Liebe und Leidenschaft, hatte ihre Gesangslehrerin angekündigt. Während sämtlicher Darbietungen hätte man die berühmte Stecknadel fallen hören können, so Musikschulleiterin Ulrike Goldau zum Abschluss der allseits gelungenen „Generalprobe“, die vom Publikum mit sehr viel Beifall quittiert wurde und der Gewissheit, gut vorbereitet in den Wettbewerb zu starten.

Gäubote, 30.01.2023
Sabine Stadler

 

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