Pressestimmen

Klangerlebnisse in lockerer Atmosphäre

Musikschule öffnet ihre Türen und präsentiert populäre Stücke mit eigenem Ensemble

Klangerlebnisse in lockerer Atmosphäre

Vom Keller bis ins Dachgeschoss standen in allen Proberäumen die entsprechenden Lehrer und die passenden Instrumente bereit und harrten dem Ansturm der jugendlichen Interessenten. Mit Hilfe eines Laufzettels durften sich die Kinder auf eine "Entdeckertour im Haus der tollen Töne" begeben und alles ausprobieren, wonach ihnen der Sinn stand.

Volle Konzentration und Anspannung standen den Jungmusikern bei ihren Versuchen förmlich ins Gesicht geschrieben und manches schweißfeuchte Händchen wurde noch rasch an der Hose abgewischt. Aber die Anstrengung hat sich allemal gelohnt. Leuchtende Augen, spürbares Aufatmen und immer wieder großes Erstaunen folgten dem ersten, selbst erzeugten Ton auf einem Musikinstrument. Natürlich wurde an Lob seitens der Lehrkräfte und am Applaus der Zuhörer nicht gespart.

Der erst vierjährige Djawool versuchte sich erfolgreich am Fagott, staunte über den Klang und kommentierte: "Das hat mir Spaß gemacht." Spielerisch und überaus geduldig wurden die Kinder an die Instrumente herangeführt und wenn die Kinderhände noch zu klein oder zu ungeschickt waren für die verwirrenden Klappen und Löcher "assistierten" die Lehrerinnen und Lehrer und ermöglichten den Kindern wunderbare Klang- und Erfolgserlebnisse. Die Teilnehmer hatten großen Spaß am Ausprobieren und arbeiteten sich interessiert durch den Parcours. Und manch ein Kind hatte am Ende der Entdeckertour erfolgreich "sein" Musikinstrument gefunden und freut sich bereits auf kommende Unterrichtsstunden. Erfolgserlebnisse sind dabei für den Lernerfolg der Kinder unerlässlich. Und die Freude über ihre Auftritte waren dem Bläserteam und den Ministrings ins Gesicht geschrieben.

In der Musikschule in Herrenberg werden derzeit rund 1 500 Schüler von insgesamt 40 Lehrkräften unterrichtet. Das komplette Team der Musikpädagogen war vor Ort, führte die Kinder in die Instrumente ein und beantwortete bereitwillig die Fragen der Eltern. An einem Stand im Eingang standen die Verwaltungskräfte ebenfalls für Auskünfte zur Verfügung. Die Veranstaltung richtete sich in erster Linie an die Kinder zwischen fünf und sieben Jahren. Während im Kindergartenalter die musikalische Früherziehung der künftigen Musiker ansteht, erlernen die Mädchen und Jungen mit dem Eintritt in die Schule das erste Instrument. Und weil man für die langanhaltende Freude am Musizieren das individuell passende Instrument braucht, hilft nur intensives Ausprobieren. Gleichzeitig sollten auch "Wechselschüler" angesprochen werden, die sich umorientieren wollen oder mit dem Erlernen eines zweiten Instrumentes liebäugeln.

Mit der Besucherzahl und der Resonanz der Zuschauer war Schulleiterin Ulrike Goldau voll und ganz zufrieden. Auch die Eltern schätzten das Angebot sehr, konnten sie sich doch ausgiebig informieren, Fragen stellen und sich mit Kaffee und Kuchen stärken.

Auch das Konzert "Rock, Pop, Jazz and more" am Vortag stieß auf große Resonanz. In lockerer Atmosphäre zeigten Jazzcombo, Moving Band, Sunset Road, das Percussion-Ensemble und die Band "Das fünfte Element" unter der Leitung der Musiklehrer Heiko Mall, Uwe Kühner und Thomas Rose ihr Können. Jede Gruppierung weist ein besonderes Merkmal auf. Während sich die Jazzcombo durch ein riesiges Altersspektrum auszeichnet, sind die Musiker der Rockband "Sunset Road" zwischen zehn und zwölf Jahre alt. Anastasios Kalpakidis begeisterte mit einem Live Looping.

Dabei nimmt ein Musiker zunächst eine Klangsequenz mit einem Aufnahmegerät - einer Loop-Station - auf, stoppt die Aufnahme, die unmittelbar wieder einsetzt und ergänzt in einer zweiten Schleife mit der Melodie, in einem dritten Durchlauf mit Beatboxing, und schafft es damit, ein Klangerlebnis aufzubauen, hinter dem mehrere Musiker vermutet werden. Diese Art der Musik verlangt die Präzision eines Uhrwerk, die der Solist auf beeindruckende Weise zeigte. Auch die Percussion-Gruppierungen überzeugten ihre Zuschauer, die angefüllt mit Musik in das Wochenende entlassen wurden.

Gäubote 27.05.2019                                    Gabi Weber-Urban

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