Pressestimmen

Mit Freude und Ausdruck

Herrenberg: "Jugend musiziert"-Teilnehmer spielen

Mit Freude und Ausdruck

Vorbereitung auf den Regionalwettbewerb: Hier üben die Blockflöten GB-Foto: Bäuerle

Das Publikum, Familienangehörige wie auch einige interessierte Gäste, lauscht wohlwollend und mit Genuss, nimmt teilnahmsvoll das Herzklopfen wahr, mit dem die Musizierenden vors Publikum treten. Alle Vortragenden werden mit herzlichem Beifall belohnt und bedanken sich mit artiger Verbeugung.

Gefühlvoll und lebhaft

Die mit acht Jahren jüngste Teilnehmerin Emilia Fussi aus der Klasse Valentina Schrulls gestaltet am Klavier den Beginn der Soiree. "Schäfers Klage" von Johann Friedrich Reichardt trägt sie gefühlvoll, den kleinen, störrisch trappelnden Esel von Jacques Ibert mit lebhaftem Ausdruck vor. Die Blockflöten- und Akkordeonklasse von Waltraud Epple-Holom ist am stärksten vertreten: Nelly Harting, Akkordeon, schließt sich mit stimmungsvoll vorgetragenen Variationen über ein polnisches Volkslied an, auch der argentinische Tango gelingt temperamentvoll. Als Gast begleitet Sophia Betsch die Schülerin der Altersgruppe II am Klavier.

Vier Trompeten werden anschließend warmgepustet, Fiona Schneider, Daniel Weingart und Daniel Reimann sowie in Vertretung des erkrankten Sandro Kraus der Klassenleiter Michael Kraus spielen eine Pavana Lachrymae von John Dowland. Das ursprünglich für Harfe geschriebene Stück ist nicht so einfach, besonders in den langsamen Passagen, doch gut gemeistert. Bei dem bekannten Stück "Joshua fit the Battle of Jericho" swingt man innerlich ein wenig mit.

Eine ganze Palette von Blockflöten in verschiedenen Stimmlagen, darunter auch Renaissanceflöten, kommt beim Auftritt des Quartetts Julia Butte, Rosalie Butte, Maren Kläger und Aleydis Kleine-Allekotte zum Einsatz. Virtuos wird das dreisätzige Concerto opus 15 von Joseph de Boismortier mit seinen unterschiedlichen Tempi bewältigt, der "Tango für Elise" erklingt lebhaft und wird durch eine stimmliche Einlage gekrönt. Mit Linda Rehnert und Catharina Bartsch gelangt man in die Altersgruppe V und zu höheren Schwierigkeitsgraden. Johann Sebastian Bach einmal anders: Das Konzert Nr. 2 nach Vivaldi klingt lebhaft. Besonders angetan lauscht man dem Stück "The Lake" von Bernd Glück, eines von "Five Pictures". Bilder malen mit dem Akkordeon: das Atmen der Instrumente drückt die Ruhe des still daliegenden Sees aus. Mitreißend wird dann der Libertango von Astor Piazzolla vorgetragen.

Laura Zinser aus der Klasse Cordelia Hanus setzt mit Gesangsstücken einen empfindsamen Schlussakzent. Die 16-Jährige singt ohne Begleitung ein altes Volkslied "Und in dem Schneegebirge". Es geht weiter mit G. B. Pergolesi, der Musikpädagoge Harald Streicher begleitet am Klavier, sodann das "Mädchenlied" von Johannes Brahms. Ihr heller Sopran klingt angenehm leicht und recht locker, munter gelingt "Der Waffenschmied" von Albert Lortzing. "Wenn ihr nächste Woche auch so spielt, an manchen Stellen vielleicht noch ein bisschen besser, dann ists gut," stellt Waltraud Epple-Holom am Ende voller Zuversicht fest. Das Vorspiel hat Freude gemacht und einen beeindruckenden Einblick gegeben in das Können. Nicht allein das Technische haben die Aspiranten auf ein Weiterkommen zur Landesebene im Gepäck, auch die Freude und Hingabe ans Musizieren - erst mit Ausdrucksfähigkeit werden ja Töne zur Musik.

 

 

Gäubote vom 30.01.2017                                                                                Gabriele Pfaus-Schiller

 

Zurück