Pressestimmen
Mysteriös und verträumt
Herrenberg: Musik passend zu Freitag, dem 13.
Das Konzert der Musikschüler bewegt sich zwischen klassischen und populären Stücken - ein wenig Mozart, ein wenig Musical, ein bisschen Pop, ein bisschen Bernstein, Kompositionen sehr unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, immer aber präsentiert mit großer Ernsthaftigkeit und Konzentration. Christina Sauer, eine Schülerin von Waltraud Epple-Holom, macht den Anfang, sie spielt auf dem Akkordeon die sehr bekannte Titelmelodie des Musicals "The Phantom of the Opera" von Andrew Lloyd Webber; Emma Brouilly aus der Klasse von Valentina Schrull folgt ihm mit einem Reigen von Christoph Willibald Gluck; Viktoria Böhm aus der Klasse von Nicola Hollenbach schließt an mit einem Walzer von Edvard Grieg.
Inka Meyer am Klavier und Florian Meyer, der bei Heidrun Schmidtke das Fagott erlernt, sind das erste Duo des Abends, sie tragen "La Cinquantaine" vor, die goldene Hochzeit, die der französische Romantiker Jean Gabriel Marie 1887 schrieb und die auch einmal, 1940, zum Swing-Ohrwurm wurde. Valeria Fertich besucht die Klasse von Cordelia Hanus und singt "Alice in Wonderland", ein Lied von Filmkomponist Sammy Fein für die Disney-Adaption der Geschichte geschneidert. Charlotte Burkhardt, Annika Corban, Dorothee Stoll, sämtlich Schülerinnen von Nicola Hollenbach, spielen dann Solostücke auf dem Klavier. Sie stammen von Dmitri B. Kabalewski, Wolfgang Amadeus Mozart und Samuel Maikapar, der Letztere ein romantischer Russe, der sich ein kurzes musikalisches Märchen ausdachte.
Mozart und Peter Pan
Mozart kehrt wieder, als Laura Kretschmer, Schülerin von Cordelia Hanus, singt und seinem "Zauberer" den "Peter Pan" von Leonard Bernstein folgen lässt; Lea Weimer, Schülerin von Janice Meier, und Lukas Merk, Schüler von Harald Streicher, widmen sich dann als Solisten dem anspruchsvollen Debussy; Katharina Bartsch und Linda Rehnert, Akkordeonschülerinnen von Waltraud Epple-Holom, tauchen gemeinsam ein in die fabelhafte Welt der Amelie. Lara Bednarik spielt ein Stück des 1987 verstorbenen russischen Komponisten Dmtri Borissowitsch Kabalewski - schon Charlotte Burkhardt war, früher am Abend, mit einer seiner Kompositionen zu hören. David Diener schließlich spielt Jack Finas Swing-Adaption des Hummelflugs von Nikolai Rimski-Korsakow.
Und wie die Komposition des südkoreanischen Pianisten Yiruma, ein Gast in vielen Hitparaden, nun tatsächlich heißt, das weiß nur, wer Koreanisch spricht - die Herrenberger Musikschüler tun es nicht, auf dem Programmblatt stehen deshalb Fragezeichen, das Stück selbst, gespielt auf dem Klavier von Anna Katharina Siegert, Schülerin von Joachim Günther, entpuppt sich als schöne und auch sehr romantische Popmelodie.
Dann tritt das Ensemble mit den schwarzen Masken auf, spielt die "Schwarze Rose" - ein Abend voller mysteriöser und verträumter Musik geht zu Ende.
Thomas Morawitzky, Gäubote, 16.11.2015